MEUM
R727 Der Ur-Addiator, entworfen von Otto Meuter.
Vorderseite Pappe
Auf Holz geklebt
Größe 10,2 cm breit 17,3 cm hoch
Text auf Rückseite:
DRGM (Deutsches Reich Gebrauchsmuster)
695909/42
v. 30.12.1918
erste Ausführung
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von Meuter
gekauft
Jan. 1919
Unterschrift
Der erste Weltkrieg endete am 11. November 1918 also kurz vor der Eintragung als Gebrauchsmuster. Otto Meuter hatte die Idee demnach schon während des Weltkrieges entwickelt und Carl Kübler war schon frühzeitig involviert.
Aus einem Aufsatz von Martin Reese für den IFHB HBw 43: Der junge Mann baut zunächst ein funktionierendes Pappmodell und in den Weihnachtstagen des Winters schreibt er eine passende Beschreibung, seinen Schutzanspruch und macht eine technische Zeichnung. „Das Neue der nachstehend beschriebenen Additions- und Subtraktionsmaschine besteht in der abwechselnden Anordnung der Zahlenreihen von 0 bis 9 auf der oberen und der unteren Hälfte der Zahlenschieber, so daß beim Bewegen derselben nach ein und derselben Richtung gleichzeitig addiert und subtrahiert werden kann.“
Auch der Zehnerübertrag wird beschrieben.
Im Kaufvertrag gab es eine Klausel, in der Otto Meuter mit einem festen Umsatz pro Zahlenschieber beteiligt war. Kurz nach dem Krieg verlor die Währung allerdings gravierend an Wert. Damit wurde die Beteiligung tatsächlich wertlos. Trotz Intervention seitens Meuter kam ihm Kübler nicht entgegen.
Da Otto Meuter weiter Zugang zu den Werkstätten von ADDIATOR hatte, begann er im Geheimen Werkzeuge zu entwickeln mit denen man einseitige Zahlenschieber produzieren konnte. Durch eine Allianz mit einem auf Vertrieb spezialisierten Unternehmen (Jean Bergmann) war es möglich neue Zahlenschieber zu vermarkten. Da Meuter 1919 einen Betrieb für die Fertigung von Metallwaren übernommen hatte, ist anzunehmen, dass die Produktion dort erfolgte. Kübler intervenierte und nach einem Streit kam es zu einer Einigung. Bergmann durfte die Zahlenschieber weiter vermarkten, die Produktion ging jedoch an ADDIATOR. Das System Kübler-Meuter war beendet.Cut and Paste
ADDIATOR schickte ein Hexadat-Muster in die USA. Über nebulöse Wege kamen die Informationen zur Firma HEXCO, die einen sehr ähnlichen Zahlenschieber daraufhin auf den Markt brachten, allerdings kein Patent dafür erhielten. Die Produktion des HEXadder konnte jedoch nicht unterbunden werden. In der hier gezeigten Variante HEXadder ist kein Patentvermerk zu finden. Bei der später dargestellten Variante R855 gibt es den Vermerk Patent Pending.