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Leibniz

Buchdeckel Siemens Aktiengesellschaft zum 250.Todestag von Gottfried Wilhelm Leibniz
Im Kapitel Leibniz kommen alle Fotografien aus diesem Buch


Titel Rechnung mit Null und Eins und Bildnis

Handschriftliche Aufzeichnung von Gottfried Wilhelm Leibnitz mit Datum 15. März 1679 
Zu finden in der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover, Reproduktionsvorlage von der Leibniz-Forschungsstelle


Gottfried Wilhelm Leibniz: Explication de l’Arithmétique Binaire, 1703. In: Histoire de l’Académie Royale des Sciences. Paris, 1705

Gothofredi Guillelmi Leibnitii: Opera Omnia, Herausgeber L. Dutens. Band 3: Opera Mathematica. Genf 1768

Gottfried Wilhelm Leibniz wurde am 21. Juni 1648 (julianischer Kalender) in einem akademischen Elternhaus in Leipzig geboren. Nach Studien in der umfangreichen Bibliothek seiner Eltern durfte er bereits 1661 an der Leipziger Universität studieren. Nachdem er 1663 nach Jena wechselte, wendete sich sein Interesse (bisher Philosophie) auch der Mathematik zu.

Im Jahre 1666 veröffentlichte er sein erstes Buch De Arte Combinatoria.

Mit 20 Jahren erhielt er in Nürnberg die Doktorwürde.

Kurz darauf trat er in den Dienst des Mainzer Erzbischofs. 1672 reiste Leibniz zum ersten Mal nach Paris und konnte im gleichen Jahr seine theoretische Arbeit an einer Rechenmaschine mit Staffelwalze erfolgreich umsetzen. Er wurde auswärtiges Mitglied der Royal Society in London und 1675 auch Mitglied der Académies des sciences in Paris. 1676 kehrte er nach Hannover zurück. Er war im Bergbau tätig und arbeitete an einer Geschichte der Welfen in seiner Funktion als Hofrat. Auch eine Stelle als Bibliothekar in Wolfenbüttel bekleidete er. Viele Stellen konnte er nicht annehmen da er zum Katholizismus hätte wechseln müssen. Im Jahre 1700 gründete er mit Königin Sophie Charlotte den Vorgänger der Königlich-Preußischen-Akademie der Wissenschaften nach dem Vorbild von London und Paris. 1713 wurde er zum Reichshofrat mit einer kleinen Pension ernannt.

Leibniz starb am 14. November 1716 in Hannover.

 

Aus dem Beitrag von Hermann-Josef Greve, geb. 1903. Diplomkaufmann, Dr. rer.pol. :

Leibniz hat über einen Zeitraum, der die schöpferisch fruchtbarsten Jahre seines Lebens umfasst, immer wieder zu Überlegungen über das binäre Zahlensystem hingefunden. „Darüber habe ich mir schon lange Gedanken gemacht“ und „obgleich ich dies schon seit zwanzig und mehr Jahren mit mir herumtrage“, schreibt er 1698. Das bedeutet, dass in der Zeit seines Pariser Aufenthalts von 1672 bis 1676 die ersten Gedanken zu seiner Dyadik gekeimt haben.

In diese Zeit fallen auch seine Bemühungen um die Konstruktion einer Rechenmaschine, deren Plan er mit nach Paris brachte. Ihre technisch befriedigende Verwirklichung stieß auf so große Hindernisse, dass sie ihm erst nach Jahrzehnten in Hannover gelang. In Paris hat Leibniz auch einen logischen Kalkül skizziert. Binärsystem, Rechenmaschine und logischer Kalkül sind aber die tragenden Elemente einer elektronischen Rechenmaschine.


Zum Ursprung des Binärsystems aus Geschichte der Königlichen Akademie der Wissenschaften Jahrgang 1703 (G. W. Leibniz 5.Mai 1703): Seite 88 ab Das Überraschende …